Aus dem Stadtverband

SPD beantragt Umwandlung der Ausgleichsfläche Nordumgehung in ein Naturschutzgebiet

An der negativen Meinung zur Trassierung der sogenannten Nordumgehung hat sich für die Löhner Sozialdemokraten nichts geändert, jedoch ist aufgrund von Auflagen für den Bau dieses Straßenbandwurmes tatsächlich etwas Positives entstanden.

Die sechs Hektar große Ausgleichsfläche der A 30 Nordumgehung mit Feuchtwiesen und kleineren Tümpeln hat sich prächtig entwickelt, ist zu einem ökologisch wertvollen Refugium geworden. Genau deshalb ist es für die SPD-Fraktion besonders schutzwürdig und soll zukünftig als „Naturschutzgebiet“ ausgewiesen wird. Das Naturschutzgebiet „Blutwiese“ grenzt im Norden direkt an diese Ausgleichsfläche, welche nur durch einen Bachlauf getrennt ist.
In diesem Ausgleichsgebiet brüten Kiebitzpärchen und weitere Bodenbrüter.
Es haben sich dort sehr viele Vögel, u.a. Wasservögel, wie Gänse, Enten, Schwäne, Kanadagänse etc. niedergelassen. Das gesamte Ausgleichsgebiet gleicht einer großen Kinderstube, wenn die Brutzeit dieser Bodenbrüter beendet ist. Überall ist dann der Nachwuchs zu sehen. Weiterhin haben sich Störche in dem Ausgleichsgebiet in dem dort aufgestellten Storchenhorst jetzt im dritten Jahr niedergelassen.

Am 29. August 2017 wurde der Fund des seltenen Filzkrautes, welches vorher noch niemals im Kreisgebiet nachgewiesen wurde, beim Kartieren von den Botanikern Carsten Vogelsang und Ulrike Letschert auf der sogenannten Ausgleichsfläche entdeckt . Es handelt sich hierbei um das „kräftige Deutsche Filzkraut“ (Filago Vulgaris), von dem es bisher immerhin in 200 Jahren Botanik noch keinen einzigen Fund im Kreis Herford gab.

Auch der „Orpheusspötter“ konnte nachgewiesen werden. Es war der erst der zweite Nachweis eines Orpheusspötters im Kreis Herford! Der erste war im Juni 1995 in Hiddenhausen gefunden worden. Dieser Vogel hatte sich in der Hecke, die sich um das Ausgleichsgebiet windet, niedergelassen. In Deutschland wird der Orpheusspötter in der Roten Liste, Kategorie „Arten mit geografischer Restriktion“, geführt; in der Schweiz steht er auf der sogenannten „Vorwarnliste“.

Es sind für die Sozialdemokraten Gründe genug, um diese „normale Ausgleichsfläche“ in ein schützenswertes Naturschutzgebiet umzuwidmen.

Auch der "Orpheusspötter" (Bild) wurde in der Ausgleichsfläche an der Blutwiese gefunden. Foto: Marion Schröder